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Standortvorschlag im Nürnberger Stadtteil Tullnau geprüft
Bei der Bürgerversammlung am 10. November 2021 in der Feuchter Reichswaldhalle wurde durch einen Bürger vorgeschlagen, eine Fläche im Nürnberger Stadtteil Tullnau als Standort für das neue ICE-Werk in Erwägung zu ziehen. Die DB hatte bei der Veranstaltung eine Prüfung dieses Vorschlag zugesagt und möchte das Ergebnis daher nun für Bürgerinnen und Bürger transparent machen.
Die angesprochene Fläche befindet sich an der Gleißhammerstraße, nordöstlich des Zeltnerschlosses. Heute befinden sich dort neben einer Abstellanlage der DB Netz AG größtenteils Schrebergärten des Kleingartenvereins Baggerloch. Bei der Prüfung des Vorschlags hat sich herausgestellt, dass die dort verfügbare Fläche rund 700 Meter lang und rund 50 bis 100 Meter, auf einem Teilstück bis zu 250 Meter, breit ist. Darüberhinausgehende Bereiche stehen nicht zur Verfügung, da sie beispielsweise bereits durch Wohngebäude bebaut sind oder für den Eisenbahnbetrieb genutzt werden. Eine so kleine Fläche bringt uns bei der Standortsuche für ein rund 3,2 Kilometer langes und 450 Meter breites ICE-Werk leider nicht entscheidend voran.
Im Zusammenhang mit der genannten Fläche kam auch die Frage auf nach einer Modularisierung des ICE-Werks, also einer Aufteilung der Werksbereiche an verschiedene Standorte. Für die Wartung, Reparatur und Reinigung unserer ICE-Züge stehen nur kurze Zeitfenster zwischen den Fahrgasteinsätzen zur Verfügung. Um überhaupt alle nötigen Arbeiten zu schaffen, müssen die Zeitfenster voll genutzt werden. Eine Modularisierung des Werks würde einen erheblichen zusätzlichen Mehrbedarf an Zeit und Zugfahrten verursachen. Dabei ist nicht nur die reine zusätzliche Fahrzeit zwischen den verschiedenen Werksteilen zu berücksichtigen, sondern insbesondere die Verfügbarkeit von Fahrplanlücken auf den jeweiligen Bahnstrecken zwischen den Standorten. Der Nürnberger Hauptbahnhof mit den angebundenen Strecken ist betrieblich bereits heute hoch frequentiert, sodass aufwendige Umsetzfahrten nicht oder nur mit sehr hohen Wartezeiten möglich sind, da die regulären Zugfahrten mit Fahrgästen bzw. im Güterverkehr stets Vorrang vor Leerfahrten haben. Eine Modularisierung des Werkes und somit der Arbeiten auf mehrere Standorte ist mit Blick auf die kurzen Instandhaltungsfenster daher nicht möglich. Die Arbeiten müssen an einem Ort hintereinander durchgeführt werden, damit die Züge nicht zu lange ausfallen.
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