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Foto: DB AG/Pablo Castagnola

MUNA-Erkundungen auf Zielgerade: Moderne Kameratechnik im Einsatz

Die Erkundungsuntersuchungen der DB auf dem Gelände der ehemaligen Munitionsanstalt (MUNA) Feucht biegen auf die Zielgerade: Mit der Untersuchung der Bunker wurden kürzlich die Arbeiten vor Ort beendet. Dabei kam eine innovative Methode zum Einsatz.

Die (teil-)gesprengten Bunker sind von außen kaum mehr zu erkennen.

Auf dem MUNA-Gelände wurde im Zweiten Weltkrieg Munition produziert, sowie nach dem Kriegsende gelagert und entschärft. Das Gelände ist bis heute aufgrund der Kampfmittelbelastung für die Öffentlichkeit gesperrt. Die BImA ist die Eigentümerin des Geländes und stellte der DB die Flächen für die Dauer der Untersuchungen bereit. Bei den Erkundungen wurden unter anderem neue Grundwassermessstellen gebohrt und Testfelder untersucht. Einen Einblick in die Erkundungen geben unsere vorangegangenen Blogbeiträge zu diesem Thema.

Inzwischen wurde als letzte Tätigkeit vor Ort die Untersuchung der ehemaligen Bunker abgeschlossen. Auf dem Gelände gibt es eine Vielzahl ehemaliger Bunkeranlagen, die früher u.a. zur Lagerung von Munition und Kampfmitteln verwendet wurden. Die Bunker befinden sich heute in sehr unterschiedlichen Erhaltungsstadien. Die meisten Bunker wurden nach 1945 gezielt gesprengt, teilweise wurden sie vorab verfüllt. Über den derzeitigen Zustand und mögliches Kampfmittel-Inventar der (teil-)gesprengten Bunker ist wenig bekannt.

Um Erkenntnisse über das Innere der Bunker zu gewinnen, war ursprünglich eine vollständige Öffnung einzelner Bunker vorgesehen. Dabei sollten die Bunkerteile mit Großgerät wie Kran oder Bagger gelöst und angehoben werden. Diese Methode hätte jedoch nicht nur großen Aufwand verursacht, sondern auch die Fällung einiger Bäume erforderlich gemacht. Um die Eingriffe zu minimieren, hat die DB die Untersuchungsmethode angepasst: Durch den Einsatz moderner Kameratechnik mittels Endoskopie konnte ein Eindruck vom Inneren der ehemaligen Bunker gewonnen werden ohne großes Gerät einzusetzen. Somit mussten für die Bunker-Untersuchungen keine Bäume gefällt werden.

An insgesamt fünf Bunkeranlagen haben Expert:innen für Kampfmittel im Auftrag der DB die Endoskopie durchgeführt. Zu diesem Zweck wurden gezielt Bunker ausgewählt, die bereits über Öffnungen zur Einführung der Kamera verfügen. Somit wurden nun andere Bunker untersucht als im Falle der ursprünglich vorgesehenen Räumung – hierfür waren Bunker gewählt worden, die keine Öffnungen und somit Einflugmöglichkeiten für Fledermäuse geboten hätten. Bei der Untersuchung mittels Endoskopie konnte eine Störung der Fledermäuse ausgeschlossen werden.

Zum Einsatz kam eine Kamera, die mit einem 30 Meter langen Kabel in die Bunkerruinen eingeführt wurde. Sie fertigte Video- und Fotoaufnahmen an, die anschließend am PC hochauflösend ausgewertet werden können. Auf diesem Weg konnten vergleichbare Erkenntnisse gewonnen werden bei gleichzeitig deutlich naturschonender Vorgehensweise.

Die Erkenntnisse zu den Bunkern fließen gemeinsam mit den Ergebnissen zum Grundwasser und zu den Testfeldern in einen Gesamtbericht ein. Der Bericht soll in den nächsten Wochen fertiggestellt werden. Die DB wird anschließend ihr weiteres Vorgehen der Öffentlichkeit vorstellen.

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