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Blick in die Planung: So funktioniert die Standortsuche
Anfang September haben wir die Anzahl der potenziellen Standorte für unser neues ICE-Werk im Raum Nürnberg reduziert. Doch wie läuft so eine Standortsuche eigentlich ab? Warum dauert sie so lange? Und wie geht die Suche jetzt weiter?
Um den am besten geeigneten Standort für das neue ICE-Werk zu finden, gibt es unzählige verschiedene Aspekte zu berücksichtigen – neben technischen Dingen wie der Grundstücksgröße, der Streckenanbindung oder der Versorgung mit Strom oder Wasser müssen beispielsweise die Auswirkungen für die Bevölkerung betrachtet, Umweltaspekte analysiert, Topografie und Straßen beachtet oder Schutzgebiete recherchiert werden. Einen ersten Eindruck vom Umfang der unterschiedlichen Aspekte bietet der Kriterienkatalog zur Standortauswahl. Die vielen verschiedenen Aspekte unter einen Hut zu bringen, ist aufwändig und erfordert umfangreiche Untersuchungen sowie einiges an Zeit. Doch am Ende lohnt es sich auch, deswegen investieren wir viel Zeit in diese Phase.
Standortsuche: Wieso kleine Schritte zum Erfolg führen
Um die vielen Anforderungen zusammenzubringen, ist bei einer komplexen Standortsuche eine mehrstufige Vorgehensweise üblich. Dabei werden zu Beginn zunächst alle denkbaren Standorte gesammelt, die wenige gewisse Mindestanforderungen erfüllen – für das neue ICE-Werk ergaben sich so rund 70 Standorte rund um den Bahnknoten Nürnberg. Von einer relativ großen Anzahl potentieller Standorte werden anschließend die Untersuchungen immer weiter verfeinert und so Standort um Standort ausgeschlossen bis der am besten geeignete Standort gefunden ist. Diese Vorgehensweise ist auch deswegen sinnvoll, weil zu Beginn der Suche nicht alle nötigen Erkenntnisse auf dem Tisch liegen. Erst mit dem Fortschreiten der Untersuchungen wird das Bild für die verschiedenen Standorte klarer und die jeweilige Eignung als Standort für ein ICE-Werk kann konkreter beurteilt werden. So werden nach und nach immer mehr Kriterien einbezogen.
Öffentliche Diskussion statt Planung „im stillen Kämmerlein“
Die Standortsuche und die dafür erforderlichen Abwägungen und Diskussionen möchten wir nicht ohne die Menschen in der Region führen. Wir möchten die Öffentlichkeit an diesem Prozess transparent teilhaben lassen und nicht nur am Schluss ein Endergebnis präsentieren. Kein Planungsbüro oder Projektteam kennt die Voraussetzungen an den verschiedenen Standorten so gut wie die Menschen, die dort leben. Deswegen möchten wir sie in den Überlegungen beteiligen statt über ihre Köpfe hinweg zu planen.
Doch die transparente Offenlegung der Überlegungen zu möglichen Standorten hat eine weitere Folge: So rücken zwangsläufig Standorte in den öffentlichen Fokus, die später wieder ausscheiden werden. Damit verbunden sind womöglich Sorgen und Bedenken bei den Menschen an diesen Standorten, die sich später vielleicht als unbegründet herausstellen. Doch eine öffentliche Planung bringt nun einmal auch öffentliche Aufmerksamkeit mit sich.
Wie geht es jetzt weiter?
In der vorletzten Woche sind sechs Standorte ausgeschieden, die für das ICE-Werk aufgrund weiterer Untersuchungsergebnisse nicht mehr in Frage kommen. Derzeit bereiten wir umfangreiche Dialogangebote für die Menschen an den verbliebenen drei Standorten vor. Dazu bereiten wir beispielsweise auch Erkenntnisse aus Untersuchungen wie der Schallbegutachtung auf und werden damit viele Fragen der Öffentlichkeit klarer beantworten können. So wollen wir den Menschen ein wesentlich besseres Bild vom geplanten ICE-Werk zeichnen. Ende des Jahres soll schließlich das Raumordnungsverfahren starten. An dessen Ende steht eine Beurteilung der Regierung von Mittelfranken, wie viele und welche der drei eingereichten Standorte raumverträglich sind. Aus den raumverträglichen Standorten wählt die DB dann den in der Gesamtschau am besten geeigneten Standort für das neue ICE-Werk aus.

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